München bekommt eine KI-Fabrik. Gut so?
Gigantische Rechenzentren werden nicht immer nur im Ausland gebaut: In
dieser Woche kündigten auch die Telekom und der US-Chiphersteller Nvidia
an, eines der größten europäischen Rechenzentren in München bauen zu
wollen. Es soll rund eine Milliarde Euro kosten und mit 10.000
Hochleistungschips bestückt werden.
Ziel dabei ist, klar, den Industriestandort Deutschlands zu stärken.
Aber: Ist das nicht schlechtes Timing, wo so viele gerade vor der großen
KI-Blase warnen, die bald platzen könnte? Und: Ist ein solches Projekt
ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer größeren digitalen
Unabhängigkeit Europas von den USA – mit einem US-Konzern als zentralem
Kooperationspartner? ZEIT-Digitalredakteurin Eva Wolfangel analysiert,
was das Vorhaben für Deutschland, Europa und die Telekom bedeutet und
wie viel an den enthusiastischen Worten der Telekom- und Nvidia-Chefs
und mehrerer Bundesminister dran ist.
Außerdem geht es in dieser Folge von Neustart um Eva Wolfangels
Telefonat mit einem KI-Assistenten beim Orthopäden – ein bemerkenswertes
Gespräch, auch weil Doctolib, die Firma dahinter, 2021 mit einer
Sicherheitslücke rund um Arzt- und Impftermine aufgefallen war. Weitere
Themen im Podcast: Claudia Plattner, Chefin des Bundesamts für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), ruft dazu auf, endlich den
deutschen Hackerparagrafen zu reformieren. Und: Eine japanische
Organisation, die Animationsstudios wie das berühmte Studio Ghibli
vertritt (Mein Nachbar Totoro, Prinzessin Mononoke), hat OpenAI
aufgefordert, ihr urheberrechtlich geschütztes Material nicht mehr
ungefragt zum KI-Training zu benutzen.
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Im ZEIT-Podcast "Neustart" ordnen die Hosts Henrik Oerding und Meike
Laaff mit ihren Kolleginnen und Kollegen Woche für Woche ein, was gerade
in der Digitalwelt passiert – und was dies für die Offlinewelt bedeutet.
Auch, aber nicht nur für Nerds. Jeden Donnerstag erscheint eine neue
Folge.
Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.
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