(Fast) Alles, was Sie über Polen wissen wollten – mit Kornelia Kończal
Polens Gewicht in Europa wächst, militärisch, politisch und wirtschaftlich. Der Stichwahl um das Präsidentenamt, in der sich am 1. Juni der PiS-Kandidat Karol Nawrocki und Rafał Trzaskowski von der Bürgerplattform KO gegenüberstehen, kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Wir nehmen das zum Anlass, einen genaueren Blick auf unseren Nachbarn im Osten zu werfen, und sprechen mit der Historikerin Prof. Kornelia Kończal von der Universität Bielefeld über die Polarisierung der polnischen Gesellschaft, den monumentalen Umbruch nach 1990, die verbliebenen Konsense und die politisch divergierenden Selbstbilder in Polen.Zum Nachlesen und Vertiefen:Martin Faber: Sarmatismus: die politische Ideologie des polnischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert, Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2018Kornelia Kończal: Über den Tellerrand: Dritte in den deutsch-polnischen Beziehungen, in Osteuropa, 2023, no. 1–2, 97–122.Literaturtipp: Włodzimierz Borodziej: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, C.H. Beck, München 2010, 489 Seiten, 26,95 Euro (Softcover)Unterstützen Sie uns einmalig oder regelmäßig hierUnser Schwesterpodcast: Der Hauptausschuss der SalonkolumnistenDie Website der SalonkolumnistenDer Ostausschuss der Salonkolumnisten auf TwitterDas Panel auf Twitter:Dr. Franziska DaviesProf. Jan Claas BehrendsDr. Gustav GresselGabriele WoidelkoDas Moderationsteam:Jan-Philipp HeinRichard VolkmannDavid HarnaschProducer: David HarnaschTitle track vocals: Masha (10, from Odesa)
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1:38:09
Die Kanzler der CDU und die Frage, ob Merkel besser als ihr heutiger Ruf war – mit Bastian Matteo Scianna
Friedrich Merz ist der zehnte Kanzler der Bundesrepublik und der sechste aus den Reihen der CDU. Wie blickte und blickt die Partei von Adenauer über Kohl und Merkel bis zum frisch vereidigten Kanzler auf Osteuropa und welche Grundüberzeugungen haben ihre Spitzenleute geleitet? Darüber sprechen wir mit PD Dr. Bastian Matteo Scianna. Mit "Sonderzug nach Moskau – Geschichte der Russlandpolitik seit 1990" hat der Mitarbeiter des Historischen Institut der Uni Potsdam ein erschöpfendes Werk vorgelegt, das von Historikerinnen und Historikern hochgelobt wird. Scianna ist es gelungen, bislang unzugängliche Archivbestände auszuwerten – darunter sogar Wortprotokolle aus Unions-Fraktionssitzungen.Sciannas Arbeit lässt auch die nach Februar 2022 in Misskredit geratene Ex-Kanzlerin Angela Merkel in anderem Licht erscheinen. Darüber haben wir leidenschaftlich mit ihm und untereinander diskutiert.Literaturtipp: Victoria Amelina, Blick auf Frauen den Krieg im Blick, edition.fotoTAPETA, 304 Seiten, 22 €Unterstützen Sie uns einmalig oder regelmäßig hierUnser Schwesterpodcast: Der Hauptausschuss der SalonkolumnistenDie Website der SalonkolumnistenDer Ostausschuss der Salonkolumnisten auf TwitterUnser Gast auf Twitter: Dr. Bastian Matteo SciannaDas Panel auf Twitter:Dr. Franziska DaviesProf. Jan Claas BehrendsDr. Gustav GresselGabriele WoidelkoDas Moderationsteam:Jan-Philipp HeinRichard VolkmannDavid HarnaschProducer: David HarnaschTitle track vocals: Masha (10, from Odesa)
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1:45:24
Kriegstüchtig? Vom strategischen Denken in Deutschland – mit Prof. Sönke Neitzel
Drei Jahre nach Beginn der Zeitenwende hakt es bei der nötigen Umstellung immer noch gewaltig, und zwar nicht nur bei der Bundeswehr selbst. Über Deutschlands strategische Defizite, die Langlebigkeit alter Strukturen, eine wache Bevölkerung und die Aufgaben des wohl kommenden Kanzlers sprechen wir mit dem Militärhistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel von der Universität Potsdam.Literaturtipp: Maria Popova und Oxana Shevel, Russia and Ukraine. Entangled Histories, Divergenz States, Cambridge & Hoboken, NJ: Polity Press, 2023, 288pp., £17.99 p/b.Unterstützen Sie uns einmalig oder regelmäßig hierUnser Schwesterpodcast: Der Hauptausschuss der SalonkolumnistenDie Website der SalonkolumnistenDer Ostausschuss der Salonkolumnisten auf TwitterDas Panel auf Twitter:Dr. Franziska DaviesProf. Jan Claas BehrendsDr. Gustav GresselGabriele WoidelkoDas Moderationsteam:Jan-Philipp HeinRichard VolkmannDavid HarnaschProducer: David HarnaschTitle track vocals: Masha (10, from Odesa)
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1:34:19
Deutsche Verantwortung – mit dem Ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev
Russland führt seit 2014 Krieg in und gegen die Ukraine, seit 2022 sogar unbegrenzt. „Deutsche Verantwortung“ kann in diesem Zusammenhang daraus erwachsen. dass Deutschland das wirtschaftlich stärkste Land des Kontinents ist und dass Deutschland die meisten Einwohner in der EU hat. Sie kann auch daraus abgeleitet werden, dass Deutschlands Lage in Europa zum Handeln verpflichtet. Ohne Deutschland, so könnte man argumentieren, geht nicht viel.Und es gibt die deutsche Geschichte, es gibt eine historische Verantwortung. Diese wird tatsächlich auch immer wieder in der Diskussion über Deutschlands Rolle in diesem Krieg thematisiert – oft jedoch geschichtsverfälschend und manipulativ.Darüber sprechen wir in dieser Sitzung mit dem Botschafter der Ukraine Oleksii Makeiev.Link: Appell der Deutsch-Ukrainischen Historischen Kommission an den Deutschen BundestagLiteraturtipp: Tatjana Tönsmeyer, Unter Deutscher Besatzung, C.H.Beck, 652 Seiten, 38 €Unterstützen Sie uns einmalig oder regelmäßig hierUnser Schwesterpodcast: Der Hauptausschuss der SalonkolumnistenDie Website der SalonkolumnistenDer Ostausschuss der Salonkolumnisten auf TwitterUnser Gast auf Twitter: Botschafter Oleksii MakeievDas Panel auf Twitter:Dr. Franziska DaviesProf. Jan Claas BehrendsDr. Gustav GresselGabriele WoidelkoDas Moderationsteam:Jan-Philipp HeinRichard VolkmannDavid HarnaschProducer: David HarnaschTitle track vocals: Masha (10, from Odesa)
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1:09:13
Kommt der Krieg jetzt in die EU? (beim Café Kyiv)
Erst acht und dann weitere drei Jahre hat Europa nicht verstanden, was Russland plant, warum es die Ukraine überfallen hat und viele andere Länder gezielt destabilisiert. Wir sind beim Café Kyiv der Konrad-Adenauer-Stiftung der Frage nachgegangen, ob nun endlich klar ist, was die Stunde geschlagen hat oder ob immer noch zu viele aus Wirtschaft und Politik auf die Rückkehr zu einer Normalität mit dem russischen Regime hoffen, die es nicht geben wird.Unterstützen Sie uns einmalig oder regelmäßig hierUnser Schwesterpodcast: Der Hauptausschuss der SalonkolumnistenDie Website der SalonkolumnistenDer Ostausschuss der Salonkolumnisten auf TwitterDas Panel auf Twitter:Dr. Franziska DaviesProf. Jan Claas BehrendsDr. Gustav GresselGabriele WoidelkoDas Moderationsteam:Jan-Philipp HeinRichard VolkmannDavid HarnaschProducer: David HarnaschTitle track vocals: Masha (10, from Odesa)
Ostausschuss
Der russische Angriffskrieg auf die ganze Ukraine hat Europa in die schwerste Krise seit 1945 gestürzt. Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Warum hat – insbesondere Deutschland – sich fast nur für Moskau interessiert und Vilnius, Tallinn, Riga, Warschau oder natürlich Kyiv entweder kaum beachtet oder bewusst ignoriert. Gegen den Rat fast aller osteuropäischen Staaten haben wir eine verheerende Politik betrieben, die diesen Krieg begünstigte und die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten verursachte.
Über Ursachen, die Vergangenheit, die Gegenwart und was dringend besser gemacht werden muss, sprechen alle 14 Tage:
Dr. Gustav Gressel war Soldat, jetzt ist er Experte für Osteuropa, Militärstrategien und Sicherheitspolitik beim European Council on Foreign Relations. Er hat sich sich beim Österreichischen Bundesheer mit Russland beschäftigt, kennt sich besonders gut mit dem russischen Militär aus. Seit 2009 bearbeitet Gressel auch die Ukraine.
Gabriele Woidelko ist Osteuropa-Historikerin und Slawistin und leitet bei der Körber-Stiftung in Hamburg den Bereich „Geschichte und Politik“, dessen Projekte sich mit Geschichtsvermittlung, Erinnerungskultur und den historischen Wurzeln aktueller Konflikte beschäftigen.
Prof. Jan Claas Behrends ist ebenfalls Osteuropa-Historiker, arbeitet an der Viadrina in Frankfurt an der Oder. Behrends ist Sozialdemokrat und eine von drei dissidenten Stimmen im Geschichtsforum seiner Partei, die eine Erklärung des Gremiums nach Ausbruch des Krieges kritisierten. Das Trio schrieb, dass manche Parteifreunde „die Trümmer ihrer Ostpolitik“ mehr bekümmerten als die „Bomben in der Ukraine“.
Dr. Franziska Davies. Auch sie ist Osteuropa-Historikerin, forscht an der LMU in München, beschäftigt sich insbesondere mit der Geschichte Russlands, der Ukraine und Polens im 19. und 20. Jahrhundert. Dieses Jahr ist das Buch „Offene Wunden Osteuropas – Reise zu den Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs“ erscheinen, das sie gemeinsam mit Katja Makhotina geschrieben hat.